Corona – ganz private Gedanken (3) Home Office – Ich hoffe doch nicht!

zurück zum Blog

Als einer der viele Jahre im Vertrieb von zu Hause gearbeitet hat, ist mir die Arbeit im Home-Office nicht fremd. So kann ich mich natürlich jetzt im Corona Home-Office in den ersten Tagen ganz gut arrangieren.
Eins kann ich jedoch nicht akzeptieren, dass dies das zukünftige Arbeitsmodell für unsere Gesellschaft ist.
Ich glaube die Menschen spürten instinktiv, dass so ein Home-Office nicht nur Vorteile bringt. Das die so verheißungsvollen Versprechungen Beruf und Familie unter eine Hut zu bringen, gefährlich ist.
Ich glaube, wenn dies so toll wäre, dann hätten dies schon viel mehr Arbeitnehmer in Anspruch genommen.

Bildquelle: www.freepik.com

Eine Freundin machte mich nachdenklich. Sie war das erste Mal von Ihrer Firma zum Home-Office beordert und war über sich erschrocken, dass Sie auf einmal mehr als 8 Stunden pro Tag aktiv für das Unternehmen arbeitet und auch dann nicht abschalten konnte. Die Unternehmer, Freiberufler und Selbständigen, wie ich, werden dies kennen.
Laut einer Studie der Universität Basel kommen wir im Homeoffice auf 2,5 Stunden mehr pro Woche als die Kolleginnen im Büro.
Nun kann man natürlich sagen, Sie muss halt lernen damit umzugehen. Ratschläge gibst da gerade jetzt doch unzählige im Netz.
Das klingt alles so schlau und einfach.
Doch stellen Sie Sich mal vor, wie Ihr Chef/ Ihre Chefin denken könnte oder wie meine Freundin denkt, wie Ihr Chef denken wird. Was tun Sie denn zu Hause mit den Kindern um sich herum? Schaft Sie die geplante Arbeit? Sie muss doch kochen, Wäsche waschen, ….
Vertrauen entsteht durch Nähe. Diese Nähe wird dann versucht durch zusätzliche Administration zu erhalten. Das geht nun aber wiederrum dem Arbeitnehmer auf den Senkel.
Von Freiheit bleibt dann nicht viel.
Ich bin, auch als Informatiker und auch wenn ich gern mal von zu Hause arbeite, weil ich dann meist effektiver bin, kein Befürworter der jetzt postulierten Home-Office Kultur. Dito und da mag ich wohl Konservativ oder was weiß ich was sein, auch gegen noch mehr Online Kurse.

PS: Und virtuelles Bier oder virtueller Kaffee schmeckt mir gleich gar nicht.

Wir haben mehr als 2 Sinne!
Lassen wir die anderen nicht verkümmern!