Golem-Effekt

zurück zum Blog

Was hat der GOLEM Effekt mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen zu tun?

Der GOLEM-Effekt besagt, dass Erwartungen der Führungskraft an die Leistung, das Potenzial oder das Engagement eines Mitarbeiters zu entsprechendem Verhalten beim Mitarbeiter führen. Der Mitarbeiter passt sich unbewusst den Erwartungen an.

In den Beratungs- und Coachingprojekten höre ich sehr oft, wir haben doch primär ältere Mitarbeiter. Da ist es mit der Digitalisierung und der Nutzung der Digitalen Angebote halt schwierig.
Gleiche Aussagen betreffen die Patienten. Auch die würden wegen Ihres Alters die digitalen Angebote nicht nutzen.
Auch höre ich immer wieder, dass doch die jüngeren Mitarbeiter (Ärzte, MTA, ...) affiner für die Anwendung digitaler Angebote wären. Ja, Sie mögen durch frühzeitiges Training die Applikationen und Geräte perfekt bedienen können, aber sind Sie wirklich die entscheidenden Leader im dann konkreten digitalen Change-Prozess?

Es sind fest verankerte Glaubenssätze hinter denen starke bewusste und unbewusste Motive liegen.

Könnte es nicht sein, dass wir indem wir so denken und so sprechen nicht unwesentlich die Umsetzung unserer Projekte hemmen?
Natürlich ist hier eine Pauschalisierung nicht angemessen, aber ich möchte anregen dies immer mal wieder zu hinterfragen.

Eine subjektive Bewertung im Kopf steht in der Regel (wohl doch öfter als wir glauben wahrzunehmen) in keinem Zusammenhang mit objektiven Ergebnissen.
Wir neigen als Führungskraft beim Golem-Effekt zu restriktiverem und kontrollierendem Verhalten. Man greift wahrscheinlich öfter als notwendig operativ ein.

Dem Golem-Effekt steht der Pygmalion-Effekt gegenüber. Er besagt, dass positive Erwartungen der Vorgesetzten zu positiven Verhaltensweisen beim Mitarbeiter führen.
Das Prinzip gilt überall, im Verhältnis von Eltern zu Kindern, von Lehrern zu Schülern, von Politikern zu Bürgern.